Der Natur- und Heimatverein Bismark-Kläden e. V. in Hohenwulsch

Engagiert für Kinder- und Jugendarbeit im Bereich Natur und Umweltbildung seit 1994

Mit einer Reise von Erwin Ackermann, Helga Chlopik, Erika Manecke und Hans-Eberhard Genz zum Naturlehrweg Vienau im Altmarkkreis Salzwedel am 24. Juni 1994 begann die Geschichte des Natur- und Heimatvereins in der Region der Verwaltungsgemeinschaft Kläden.

Die Zeit war von gravierenden Veränderungen geprägt. Die Arbeitslosigkeit war einerseits sehr hoch und die Dörfer befanden sich teilweise in einem nicht sehr schönen Zustand. Andererseits bot der zweite Arbeitsmarkt Chanchen zur Verbesserung der Infrastruktur allgemein, wie auch im Bereich der Entwicklung und Pflege der Umwelt.

 

Hier hatten sich nun Menschen zusammen gefunden, insbesondere in der Person von Erwin Ackermann und anderen Interessierten, die aus den gegebenen Möglichkeiten Projekte für die Region entwickeln und umsetzen wollten. Eine Idee was das Anlegen des Naturlehrweges mit Ausgangspunkt in Hohenwulsch. Schwerpunkte waren die Erschließung der Region für den sanften Tourismus und die Verschönerung unserer Dörfer und Hilfe des Dorferneuerungsprogramms. Mit dem Naturlehrweg wollten wir auf die Schönheiten in unserer Umgebung und auf den Natur- und Umweltschutz aufmerksam machen.

Gründungsvorsitzender Erwin Ackermann (gest. am 06. März 2019) zusammen mit (v. r.) Kitaleiterin Birgit Feißel, Ulrike Dietrich vom Landesheimatbund, Vereinsvorsitzende Roswita Schmalenberg und Vorstandsmitglied Verena Schlüsselburg bei der Präsentation eines neuen Informations-Roll-Ups – gestiftet vom Landesheitmatbund Sachen-Anhalt e. .V.. 

Am 6. Juli 1994 wurde der „Natur- und Heimatverein der Verwaltungsgemeinschaft Kläden” in Schäplitz mit 24 Mitgliedern und der Gemeinde Hohenwulsch gegründet. Der Verein unter Vorsitz von Erwin Ackermann hatte sich das Ziel gestellt, mit dem Naturlehrweg in Hohenwulsch Akzente zu setzen.

 

Nach Abstimmung mit den 13 Bürgermeistern im Gemeinschaftsausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Kläden und in enger Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterin und dem Gemeinderat von Hohenwulsch und unter der sach- und fachkundigen Mitwirkung des Herrn Oberförster Ernst Losse (gest. 20. Januar 1995), wurde das Projekt Naturlehrweg erarbeitet. So entstand eine ganz besondere Aufwärtsstimmung in der Region, die interessant war und für eine Reihe Menschen Arbeitsmöglichkeiten über ABM bot. Durch das Arbeitsamt Stendal wurde dieses Projekt über mehrere Jahre mit insgesamt über vier Millionen DM gefördert. 70 Personen wurden in  dieser Zeit für jeweils ein Jahr beschäftigt. So entstanden ein 13,5 km langer Naturlehrweg mit Informationstafeln, das Informationszentrum mit einer Tiersammlung, ein Baummuseum, ein Bienenhaus in Obhut von Imker Hans-Joachim Schlieker aus Deetz, die Steinausstellung und zwei Waldgärten. Aber auch in der Verwaltungsgemeinschaft Kläden wurden im Rahmen der „Dorferneuerung“ Bäume gepflanzt, Blumenrabatten angelegt, Wege und Plätze neu gestaltet.

 

Im Oktober 1995, also nach einem Jahr, wurde der Naturlehrweg in Hohenwulsch durch die Leiterin der Verwaltungsgemeinschaft Kläden, Frau Verena Schlüsselburg feierlich eröffnet. Mit dabei waren selbstverständlich die Bürgermeister der 13 Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft und die vielen Helfer. 1996 erfolgte die Umgestaltung des Bahndammes in Richtung Dobberkau als Wanderweg.

 

In den Wintermonaten konnten über AB-Maßnahmen einige hundert Nisthilfen gebaut und am Naturlehrweg, wie auch in den Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft, angebracht werden. Der Bruterfolg lag mit 90% sehr hoch. 

 

1997 wurden die „Waldspiele” ins Leben gerufen, bei denen bis zu 120 Kinder einer Schule gleichzeitig mit der Natur bekannt gemacht werden. Die „Waldspiele” erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit. Schüler- und Kindergartengruppen erkunden auf einem Rundgang an mehreren Stationen die Natur, beantworten Fragen und lernen so die Natur spielerisch kennen.

 

Zwischenzeitlich haben sich durch neue Angebote am Naturlehrweg die Familiennachmittage entwickelt, wo über Walt und Flur, Wildgehege und Bienenhaltung unter fachkundiger Anleitung bei Kaffee und Kuchen diskutiert wird. Der Tag der „Tag der Regionen” und unsere traditionelle Winterwanderung nach Weihnachten mit Picknick im Walde und anschließendem Grünkohlessen wird sehr gut angenommen. Viele Veranstaltungen werden durch die Bläsergruppe Stendal/Staffelde begleitet.

 

Der Natur- und Heimatverein hat in beispielhafter Zusammenarbeit mit der damaligen Verwaltungsgemeinschaft Kläden etwas geschaffen, was in der Region seines Gleichen sucht, stellte Erwin Ackermann stolz fest.